In der Lieblingsjogginghose zum Meeting mit dem neuen Kunden? Das Homeoffice machts möglich! 2020 hat für uns alle das Leben auf den Kopf gestellt und Remote Work hat für viele Firmen Einzug in den Arbeitsalltag gehalten. Guid.New arbeitet bereits seit Jahren erfolgreich in Remote Teams. Durch die Nutzung von modernsten Entwicklungs- und Kommunikationstools war dies aus technischer Sicht keine Herausforderung – für uns steht vielmehr der menschliche Aspekt im Vordergrund. Darum haben wir uns gefragt, wie bleibt das Wir-Gefühl trotz örtlicher Trennung erhalten und wie kann man die Schattenseiten des Homeoffice durch neu geschaffene Strukturen umgehen.

Sind wir eigentlich noch ein Team?

Schnell mal eine Runde Tischtennis zwischen zwei Meetings oder der flüchtige Tratsch in der Kaffeeküche. Plötzlich beschränkt sich die Kommunikation mit Kollegen auf rein berufliche Dinge und das ausschließlich über Bildschirm und Headset. Durch das Homeoffice fehlen uns lieb gewonnen Rituale. Doch wie erhält man das Miteinander, wenn die Kollegen nicht mehr im selben Büro sitzen? Jetzt gilt es neue gemeinsame Routinen zu schaffen. Um den Kontakt untereinander nicht zu verlieren, haben wir bereits im ersten Lockdown die Guid.Lunchtime ins Leben gerufen. Einmal die Woche halten wir ein gemeinsames Remote-Mittagessen ab, um sich auch neben beruflichen Besprechungen austauschen zu können. Oder einfach mal eine digitale Kaffeepause mit der/dem Lieblingskolleg/in einlegen, das kann den Arbeitstag zu Hause schon wesentlich auflockern. Durch die agile Arbeitsweise aus der Softwareentwicklung bietet uns das „Daily“ einen wichtigen täglichen Fixpunkt. So können alle auf dem Laufenden bleiben, woran Kollegen gerade arbeiten, mit denen man nicht im selben Projektteam ist. Informeller Austausch ist die Basis für Teamgefühl, auch wenn die Deadlines sich überschlagen, Zeit für einige Minuten Smalltalk muss sein.

Wenn das Wohnzimmerbüro zur Herausforderung wird

Die eigenen vier Wände für die Arbeit nicht verlassen zu müssen, hat natürlich viele Vorteile. Zum einen ist da die Zeitersparnis durch die nicht notwendige Anfahrt, für Pendler ist das gewonnene Lebenszeit. Wenn man so will, leistet Telearbeit im weitesten Sinn somit auch einen Beitrag zum Klimaschutz. Darüber hinaus erleichtert das Arbeiten vom Küchentisch aus Arbeits- und Privatleben unter einen Hut zu bringen. Nicht zu verachten ist auch der dadurch entstehende positive Effekt auf Zufriedenheit und Produktivität. Der Wohlfühlfaktor im Wohnzimmerbüro ist nicht abzustreiten, doch wie kann man einen Abschluss finden und regelmäßige Pausen machen? Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen. Noch schnell ein paar Mails beantworten und schon wieder wird der Feierabend ein paar Minuten weiter nach hinten verschoben. Homeoffice mit fehlenden Strukturen kann zur Herausforderung werden und die Motivation bremsen. Schnell stellt man sich die Fragen; wie kann ich motiviert bleiben? Fühle ich mich auf Dauer isoliert und von meiner Umwelt ausgeschlossen? Für Introvertierte ist die Arbeit von zu Hause aus besser auszuhalten als für Personen, die ein starkes Bedürfnis nach sozialem Austausch haben. Es liegt in der Verantwortung des Unternehmens, die nötigen Rahmenbedingen zu schaffen, damit Homeoffice auch zum Mehrwert für alle wird.

Remote-Teams stellen neue Herausforderungen an deren Führung

Es ist am Arbeitgeber, auf jeden Persönlichkeitstyp individuell einzugehen, um für alle das optimale Arbeitsumfeld schaffen zu können. Dazu gehören im Austausch bleiben, aktiv auf Mitarbeiter zugehen und fragen, womit die Arbeit im Homeoffice vereinfacht werden kann. Neben der Ausstattung mit den nötigen Arbeitsmitteln geht es hier vor allem auch um Unterstützung bei persönlichen Herausforderungen. Stichwort Abgrenzung, es bedarf eines neuen Regelwerks und es gilt eine Erreichbarkeitskultur zu etablieren. Es soll definiert werden, wann und wie Mitarbeiter für Berufliches erreichbar sind. Ziel ist es, keine Blase der ständigen Erreichbarkeit zu erschaffen. Eine zeitliche und technische Begrenzung der Erreichbarkeit als Firmenrichtlinie erleichtert es einen Schlussstrich zu ziehen. Auch, wenn die Arbeitsmittel permanent zur Verfügung stehen. Um der sozialen Isolation entgegenzuwirken, gilt es Kontakt über unterschiedliche Medien zu pflegen. Das Aufrechterhalten des Kommunikationsflusses und die Informationsweitergabe sind hier ebenso zentrale Aspekte. Weitere wichtige Punkte sind Vertrauen und Wertschätzung. Für manchen Vorgesetzten scheint mit dem Homeoffice ein Teil der Kontrolle über seine Mitarbeiter verloren gegangen zu sein. Doch es geht vielmehr um Arbeitsergebnisse und nicht um physische Anwesenheit. Ein Umfeld des Misstrauens und der permanenten Überwachung schmälert die Motivation, Produktivität und Kreativität. Ein Arbeitsverhältnis ohne Vertrauensbasis ist aus unserer Sicht ohnehin nicht zukunftsträchtig. Wo hingegen Vorsicht geboten ist, ist die Einhaltung des Datenschutzes.

Wie arbeitet es sich dauerhaft von zu Hause aus?

Für uns war Homeoffice bereits vor der Corona-Pandemie ein fixer Bestandteil der flexiblen Arbeitsstrukturen. Mit Anfang 2021 gehen wir einen Schritt weiter und stellen bis Mitte des kommenden Jahres auf permanentes Arbeiten von zu Hause aus um. Doch wie soll das langfristig funktionieren? Wir legen Wert auf selbstbestimmtes Arbeiten und jeder Mitarbeiter bekommt größtmögliche Freiheit, seine Aufgaben umzusetzen. Prioritäten richtig setzen zu können und seinem Arbeitstag selbst Struktur zu verleihen, ist für Guid.New Mitarbeiter eine unabdingbare Eigenschaft. Der Schlüssel für funktionierende Remote-Teams ist somit auch die richtige Personalauswahl. Unser Team besteht aus Charakteren, die eigenständig Lösungswege erarbeiten, ohne ständige Anleitung. Hier kommt auch ein umfangreiches und strukturiertes Onboarding zum Tragen. Wer gut in Abläufe und Strukturen eingeführt wurde, kann unabhängiger arbeiten. Kontrolle mag gut sein, aber Vertrauen, Wertschätzung und Eigenverantwortung stehen für uns an erster Stelle. Guid.New lebt eine ausgeprägte Feedbackkultur und Verantwortlichkeiten werden klar definiert. Wir sind uns sicher, die Corona Pandemie hat dazu beigetragen, dass sich zukünftig ein Hybridmodell aus Heimarbeit und Büropräsenz als neuer Normalfall für uns etablieren wird. So werden wir ab Jänner (sofern es die aktuellen Umstände erlauben) zu den Remote-Treffen auch ein wöchentliches Team-Mittagessen abhalten. Zudem stehen für alle Mitarbeiter flexibel nutzbare Arbeitsplätze zur Verfügung, die bei Bedarf gebucht werden können. Bei richtigem Einsatz birgt diese flexible Arbeitsstruktur ein großes Potenzial.

Unsere Bausteine für erfolgreiche virtuelle Teams

  • Nutzung von modernsten Entwicklungs- und Kommunikationstools
  • Selbstbestimmtes Arbeiten fördern
  • Dem Arbeitstag Struktur geben
  • Ausgeprägte Feedbackkultur und Verantwortlichkeiten klar definieren
  • Umfangreiches Onboarding neuer Mitarbeiter
  • Neue gemeinsame Routinen schaffen, um das Wir-Gefühl zu erhalten
  • Vertrauen und Wertschätzung statt Kontrolle
  • Erreichbarkeitskultur schaffen, zeitliche und technische Begrenzung der Erreichbarkeit
  • Aufrechterhaltung des Kommunikationsflusses und der Informationsweitergabe
  • Regelmäßigen Kontakt über unterschiedliche Medien pflegen, um soziale Isolation zu verhindern
  • (Für die Zeit nach Corona) Einzigartige gemeinsame Erlebnisse schaffen, Teambuilding in Form von Ausflügen, Sportevents etc.